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Beschneidung verringert bei Männern das Risiko einer Aids-Infektion

London, 8. Juni 00(AFP) - Die Beschneidung verringert bei Männern nach den Erkenntnissen eines australischen Forschungsteams deutlich das Risiko einer Infektion mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit AIDS.

Wie die Zeitschrift "British Medical Journal" in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, werteten Robert Szabo von der Monash-Universität und Roger Short von der Universität in Melbourne für ihre Vergleichsstudie 40 bereits vorliegende Einzelstudien aus. Sie erklären sich den größeren Schutz beschnittener Männer damit, dass die AIDS-verursachenden HI-Viren besonders stark an Rezeptoren in den Langerhans'schen Zellen in der Vorhaut ansetzen. Darüber hinaus sei die Vorhaut, die bei der Beschneidung entfernt wird, besonders anfällig für Entzündungen.

Besonders drastische Unterschiede förderte eine Studie aus Uganda zu Tage. Dafür wurden Paare untersucht, bei denen die Frauen HIV-positiv waren, die Männer aber nicht. Den Paaren wurden die Übertragungswege der Viren erläutert, und sie erhielten Kondome. In einem Zeitraum von 30 Monaten infizierten sich 40 von 137 unbeschnittenen Männern, während bei den 50 beschnittenen Männern, die an der Studie teilnahmen, keine HIV-Übertragung erfolgte.

Szabo und Short empfehlen die Beschneidung als ein Mittel der AIDS-Prävention, vor allem in Ländern mit weiter Verbreitung der Krankheit, und raten dazu, auch Jugendliche noch zu beschneiden. Wenn die Beschneidung nämlich jetzt bei Neugeborenen einsetze, werde das erst in 15 bis 20 Jahren zu einer besseren AIDS-Prävention führen. Neben der Beschneidung halten die beiden Mediziner auch "chemische Kondome" für sinnvoll, die einen Schutz vor der Virus-Übertragung bieten könnten. Derzeit infizieren sich jährlich rund 50 Millionen Menschen mit dem HI-Virus.
Quelle: AFP vom 08.06.2000
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