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Wieso gehen die Meinungen über Beschneidung auseinander?

Kacktus26
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Registriert: 25.01.2015
Level: Einmal-Poster
Datum: 25.01.2015
Uhrzeit: 16:27 Uhr
ID: 14
Beitrag: 1
Hallo Zusammen,
ich musste mich vor einer Woche aufgrund einer Phimose beschneiden lassen. Dummerweise habe ich mich nicht wirklich informiert und alles auch ein wenig unterschätzt. Nur schnipp - schnapp, die Vorhaut ist ab.
Nach eingehender Recherche habe ich festggestellt, dass die Meinungen doch extremst auseinander gehen.
Die einen berichten über ihr Leiden - die anderen sind so glücklich, so das sie sich sogar wünschen, das sie schon früher beschnitten wurden.
Die einen sagen, der Sex ist weniger intensiv, die anderen empfinden ihn als noch intensiver.
Wieso gehen bei so einem so kleinen Routine Eingriff die Meinungen so weit auseinander?
Tahini
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Registriert: 01.06.2014
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 26.01.2015
Uhrzeit: 19:12 Uhr
ID: 15
Beiträge: 148
Das Thema ist in der Tat polarisierend wie nur wenige andere. Ich beobachte das kopfschuettelnd seit etwa zwanzig Jahren. Da ich mich beruflich viel mit wissenschaftlichen Daten befasse, habe ich so mein Theorielein dazu entwickelt:

Kurzer Sinn, die zwei extremen Pole (Beschneidungsbefuerworter und -gegner) haben einander von zwei verschiedenen Gaeulen aus an der Gurgel. Die Befuerworter stuetzen sich auf eiskalte Daten, gegen die die Gegner aus dem Hormonrausch der Kastrationsangst mit pseudowissenschaftlichem Kram dagegenhalten.

Man unterscheidet ja qualitative und quantitative Datenerhebung. In der quantitativen geht es um Zahlen (darauf stuetzen sich dann Beschneidungsgegner, um solche Argumente wie "das Durchtrennen tausender Nerven kann ja nur grosses Unheil sein" zu konstruieren), und in der qualitativen um das "wie" - und da es bei den Effekten der Beschneidung ja darum geht, wie der Betroffene das Leben damit erlebt, ist die viel aussagekraeftiger.

So Leuten wie uns aber, die sich als Erwachsene beschneiden liessen, und die genau die Sorte qualitativen Feedbacks geben koennen, um beurteilen zu koennen wie es sich denn nun als Beschnittener lebt, wird aber von der Gegnerseite der Mund mit dem Argument verboten, wir seien Perverse. Was das bedeutet, ist mir voellig klar. Die haben die Hosen voll.
alejo
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Registriert: 30.04.2013
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 26.01.2015
Uhrzeit: 23:54 Uhr
ID: 16
Beiträge: 155
Hallo Kacktus26.

Ich denke, dass die absolute Mehrheit der beschnittenen Männer mit ihrer Beschneidung zufrieden ist. Sei es, sexuell, optisch, gefühlsmäßig oder die Tatsache, zu einer Gruppe zu gehören (ganz egal ob aus religiösen Gründen, hygienischen, ästhetischen etc.)
Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich persönlich einige beschnittene Männer kenne und es waren eigentlich bis auf einen alle überaus zufrieden damit. Selbst der etwas unzufrieden war, sagte, dass man als beschnittener auf alle Fälle sauberer ist. (Man muss aber dazu sagen, dass er noch nicht so lange beschnitten war und vielleicht deshalb meinte, er spüre weniger als vorher).

Ich lese auch in viele Foren und Internetseiten, vor allem in englischsprachigen aber auch in anderen wie deutsch- oder spanischsprachigen und sehe mir viele Beschneidungsvideos an, egal ob rein medizinische als und das vorrangig, religiöse. Auch da war die absolute Mehrheit für die Beschneidung.

Ich denke, die meisten Männer die gegen eine Beschneidung sind oder gegen ihrer eigene sind es nur deshalb, weil sie als Kinder nicht gefragt wurden und sie sich in ihrer Meinungs- und Selbstbestimmtheit eingeschränkt fühlen. Solche Beispiele sieht man z.B.: in der USA und in Kanada wo Babies Routinemäßig beschnitten werden, ca. 60% kommen da schon beschnitten aus der Klinik und zwischen 10 und 15 % werden in den kommenden Kleinkindjahren beschnitten. Interessanter Weise hört kritische Meinungen über die eigenen Beschneidung in der Kindheit oder allgemein bei der Säuglingsbeschneidung fast auschließlich in Länder wie in der USA, Kanada oder in Europa, nicht aber in Länder wo es als männlich und religiös, kulturell als sehr hoch angesehen wird, beschnitten zu sehen. Z.B: religiös bedingt bei, Muslime und Juden oder kulturell bei Philippiner oder Koreaner, da habe ich wirklich noch nie Kritik gehört oder gelesen, im Gegenteil man sieht dies als Stolz und Ehre an.

Ich denke diese Beschneidungskritik kommt von, linksradikalen, "Hippie"-eingestellten Menschen, vor allem aus Nordamerika, die darin eine "Beraubing der Selbstbestimmung sehen.
Ob das wirklich so ist kann man wohl nie feststellen aber das ist meine Meinung und ich habe das auch mehrmals so erlebt bzw. bestätigt bekommen.

LG
Nordmann
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Registriert: 23.01.2015
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 27.01.2015
Uhrzeit: 10:12 Uhr
ID: 17
Beiträge: 146
weil Menschen verschieden sind und weil es Vorurteile gibt und zwar von allen Seiten, in Köln würdet ihr sagen "jede Jeck is anners awer Jeck sünn mir all"
Tahini
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Registriert: 01.06.2014
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 27.01.2015
Uhrzeit: 19:44 Uhr
ID: 18
Beiträge: 148
Alejo hat da ein gutes Argument genannt, das mir voellig entgangen war, und das vermutlich auch das Fundament fuer das ist, wovon ich erzaehlte: Selbstgewaehlte versus nicht selbstgewaehlte Beschneidung.

Gaebe es nur die erstere, so gaebe es vermutlich nicht mal die grosse Debatte fuer und wider. Schliesslich regt sich ueber Ohrlochschiessen ja auch niemand so sehr auf wie ueber Beschneidungen.
Nudist68
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Datum: 28.02.2015
Uhrzeit: 15:11 Uhr
ID: 19
Beiträge: 54
Hallo,

die Meinungen gehen soweit auseinander weil nicht genauer recherchiert wird.
Die Leute glauben alles was ihnen die Medien vorkauen, ob dies nun alles richtig ist oder nicht wird nicht hinterfragt.

Mit dem Thema Beschneidung mußte ich mich auch über einen längeren Zeitraum auseinandersetzen bis ich alle Fakten zusammen hatte. Der Hintergrund war aber ein medizinisches Problem.

Um zu recherchieren muß man aber Zeit aufwenden, Fakten abgleichen und medizinische Fachbegriffe auswerten. Vor allem muß man sich sicher sein auch wirklich alles an Daten und Fakten zusammen zu haben.

Mit meinem Problem, einer phimotischen Rüsselvorhaut, die wiederkehrenden Entzündungen und viele verschiedene Aussagen im Internet ließen mich tief in die Anatomie der Geschlechtsorgane eintauchen. Nur mit der gründlichen Recherche die ich damals betrieb konnte ich das Problem eingrenzen, und anschließend gezielt zum Urologen gehen.

Halbwissen hätte mich bei der Lösung des Problems kein Stück weitergebracht.
2ndCut
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Datum: 04.03.2015
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ID: 20
Beiträge: 341
 Zitat: Alejo hat da ein gutes Argument genannt, das mir voellig entgangen war, und das vermutlich auch das Fundament fuer das ist, wovon ich erzaehlte: Selbstgewaehlte versus nicht selbstgewaehlte Beschneidung.

Gaebe es nur die erstere, so gaebe es vermutlich nicht mal die grosse Debatte fuer und wider. Schliesslich regt sich ueber Ohrlochschiessen ja auch niemand so sehr auf wie ueber Beschneidungen.
Das stimmt.

Für den Fitness-Studio-Besucher in mir ist die freiwillige Beschneidung nichts anderes als eine Schönheits-OP wie Bruststraffung oder Fettabsaugung.
Ich kenne einige Jungs aus dem Studio, die Schönheits-OPs offener gegenüberstehen (und auch freiwillig einen Cut machen ließen).

Und für den Gruftie in mir ist sie eine Body-Modification wie Tattoos & Piercings.


Das ist m.E. aber auch bei einigen Leuten Kopfsache, weil es eben "die edelsten Teile" betrifft und nicht die "öffentlichen" Körperpartien.
Ich frage mich bei diesen Leuten, wie sie zu ihrem eigenen Körper oder gerade Geschlechtsteilen stehen.

Meinem Eindruck nach sehen FKKler, Saunagänger, Sportler, aber auch kontemplativ orientierte Leute die Geschlechtsteile eher als Teil des Körpers, gleichberechtigt zu allen anderen Körperteilen.
Sie sehen den Körper als Einheit.

Und dann gibt's halt Menschen, die müssen Dinge extrem kategorisieren & zerlegen [damit es in ihr Weltbild passt].
Sind dann auch meist die Menschen, die auf klare Rollenverteilungen (Mann / Frau, Häuptling / Indianer) angewiesen sind.
Es geht um Identifikation.
Das erfordert aber eine häufige Prüfung, wer oder was "besser" oder "stärker" und (in letzter Konsequenz) "normal" ist.
2ndCut
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Datum: 04.03.2015
Uhrzeit: 21:59 Uhr
ID: 21
Beiträge: 341
A propos normal:
Hierzulande ist eine zahnmedizinische Versorgung normal.
Wenn ein Kind schiefe Zähne hat, bekommt es eine Zahnspange (richtig gefragt wird es ja auch nicht.)

Es gibt Länder, da ist die KV keine Pflicht und dort zählen gewisse Zahnbehandlungen als "Luxus" bzw Kieferorthopädische Behandlungen als "Schönheitskorrektur".
Man kann das leicht feststellen, wenn man in dem entsprechenden Land die alten Leute genauer betrachtet.

Das hat den Effekt, dass hier keiner dumm angesehen wird, wenn er sich die Zähne hat richten, bleichen, abschleifen oder neu verkronen lassen.
Einige Eingriffe kosten sogar mehr und sind schmerzhafter als eine Beschneidung.
Tahini
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Datum: 05.03.2015
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ID: 22
Beiträge: 148
Interessanter Vergleich, Zahnregulierungen und Beschneidung. Sollte sich mal eine Opposition zur Zahnregulierung bilden, so, wie es heute ja auch Impfgegner und Beschneidungsgegner gibt, sehe ich auch da eines Tages im Internet die Fetzen fliegen, und die Allgemeinheit verunsichert sein.

Vermutlich gibt es nur einen richtigen Ausweg aus der Schlammschlacht: Eindeutige, wissenschaftliche Belege, die so eindeutig sind, dass auch die jetzigen Skeptiker still sind. Wir haben jede Menge wissenschaftliche Beweise, aber die werden ja doch zerpflueckt. Das Thema ist noch immer untererforscht.

Naja, wohlan... vielleicht sollte ich mich mal dranmachen, bin schliesslich Wissenschaftler.
Smiley
2ndCut
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Datum: 07.03.2015
Uhrzeit: 21:30 Uhr
ID: 23
Beiträge: 341
@Tahini:
Opposition zu dentalen Eingriffen gibt es schon, hat aber in diesem Fall nichts mit Intaktivismus zu tun, sondern mit Verschwörungstheorien.
(Gibt tatsächlich einige, die glauben, dass Zahnärzte Tracking-Hardware verbauen oder gedankenverändernde Substanzen (wie bei der Impfung) verabreichen würden, oh weh).

Einige sind aber auch der Meinung, die Beschneidung sei ein Instrument der Unterdrückung / Demütigung.
Tahini
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Datum: 11.05.2015
Uhrzeit: 21:54 Uhr
ID: 24
Beiträge: 148
Um den Faden wieder aufzunehmen: Warum gehen die Meinungen ueber Beschneidung also auseinander? Hier meine Auffassung:

1. Es gibt unterschiedliche Betrachtungswinkel, die gerne einseitig appliziert werden: Ethik, Kultur, Medizin, und ein Element, das ich als "Urban Myths" bezeichnen wuerde. Das sind schonmal von vornherein sehr unterschiedliche Ausgangspositionen.
2. Es gibt unterschiedliche Erfahrungen mit der Beschneidung, die darauf beruhen, dass jeder Mensch anders ist, und dass auch jeder Beschnittene eine andere Beschneidungserfahrung hat, sowohl aufgrund seiner Anatomie, als auch aufgrund des Resultats der Operation.

Logischerweise gibt es bzgl. Beschneidung, wie mit allem anderen im Leben, eine Skala von negativ bis positiv. Im Zeitalter des Internets sehen wir meiner Meinung nach mehr Ausdruck von Negativitaet, weil die, die unzufrieden sind, mehr Motivation haben, ihrem Aerger Luft zu machen, als die, die zufrieden sind Grund haben, das hinauszuposaunen. Es ist wie mit Feedbackformularen - leg welche aus, und was zurueckkommt, ist hauptsaechlich Genoergel. Wir Menschen tun uns wohl einfach leichter, uns zu beklagen, wenn wir unzufrieden sind, als uns als Freudenjodler auf irgendeinen Fels zu stellen und halleluia zu singen.

Und so faellt das Positive unter den Tisch.
hinnerk
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Registriert: 25.05.2005
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Datum: 11.05.2015
Uhrzeit: 23:47 Uhr
ID: 25
Beiträge: 14
... und wieder einmal:
Deine Analyse und Deine Definition finde ich äußerst treffend, Tahini.

Einerseits können wir zwischen den (ihr Beschnittensein in Mehrheit genießenden und deshalb eher leisen und passiven) "zufriedenen Beschnittenen" und den wenigen unterscheiden, die mit ihrem Beschnittensein unzufrieden und deshalb eher laut und mitteilsam sind. Zu dieser lauten Gruppe kommt unter den die Diskussion bestimmenden Krakeelern allerdings eine auffällig hohe Zahl an Unbeschnittenen: Sie outen sich meistens klar durch ihre Beiträge als militante Vorhautträger. Zwischen den Zeilen wird dann klar: Bei diesen Intaktivisten spielen dumpfe (Kastrations)ängste sowie eigene sexuelle Frustration eine wesentliche Rolle, wenn es um die Motivation zur Verteufelung der Beschneidung und es Status des Beschnittenseins geht (zwei verschiedene Gegenstände und zwei Motivationen). Außerdem werden zunehmend auch rassistische, antisemitische und pseudo-völkische Denkmuster bedient - was durch bestimmte Formulierungen klar entlarvt werden kann.

Insofern ist es (gegenüber den "leisen Zufriedenen") nicht nur das laute Genörgel der wenigen unzufriedenen (oder in die eigene Unzufriedenheit hineinmanipulierten) Beschnittenen, sondern auch das verquaste Sendungsbewusstsein einiger Vorhautträger, denen nichts unheimlicher ist, als das: Dass es männliche Menschen gibt, die gern und glücklich in einem körperlichen Zustand leben, mit dem sie selbst Urängste (Kastration, Verlust der Lust, ethnische Fremdheit = Überfremdung) verbinden. Bedauerliche Gestalten - aber sie werden es nicht schaffen, jenes Drittel der männlichen Weltbevölkerung, das selbstverständlich und in überwältigender Mehrheit sehr gern ohne Vorhaut lebt, davon zu überzeugen, dass sie "eigentlich unglücklich" sein müssten ... lol, wie man heute postet ...
Tahini
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Registriert: 01.06.2014
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 12.05.2015
Uhrzeit: 20:26 Uhr
ID: 26
Beiträge: 148
Hi Hinnerk,

danke Dir. Smiley

Die sich gruselnden Unbeschnittenen kannte ich noch gar nicht, weil meine Interneterfahrungen sich im amerikanischen Raum abspielten, wo man's meistens mit verstoert wirkenden, wuetenden Beschnittenen zu tun hat, die riesen Hasskappen gegen ihre Eltern und die Medizin schieben. Kommt mir oft eher schrill vor, und ich frage mich auch, ob sich da vielleicht eher Leute mit einem generellen Wutproblem treffen, die sich an der abwesenden Vorhaut austoben.

Der hie und da auftauchende Unbeschnittene auf solchen Foren hat sofortigen Star-Status, und wird uebergossen mit Bezeichnungen wie "wunderschoen!" (Fotos werden gerne gepostet).

Wie dem auch sei, dass Unbeschnittene erstmal skeptisch sind, wenn uninformiert, scheint mir nur natuerlich. Dass diese Neigung dann jedoch verwendet wird, um Stimmung zu machen gegen einen Eingriff, der fuer einen grossen Teil der Menschheit von grosser, kultureller, religioeser, und medizinischer Bedeutung ist, halte ich fuer unzivilisiert, untolerant, und schlichtweg gefaehrlich. Mir kommen da im gleichen Atem die Impfgegner in den Sinn.
LowTightHappy
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Registriert: 24.07.2017
Level: Foren-Vollprofi
Datum: 03.01.2018
Uhrzeit: 18:25 Uhr
ID: 2452
Beiträge: 605
Erstmal danke den Vorrednern - Ich schließe mich den Aussagen + Überlegungen an.

Ein weiterer Gedanke von mir aufgrund von Beobachtungen, die ich im Rahmen meiner Recherche vor dem cut gemacht habe:

Es gibt ja Foren, auf die man bei der Recherche schnell stößt, die als Inhalt und Ziel die Abschreckung vor der Beschneidung haben. Unter den Teilnehmern dort und machmal auch anderswo sind auffällig viele Frauen (!!!) und unbeschnittene Männer - also Nichtbetroffene. Dazu kommen ein paar Beschnittene, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und ihre Unzufriedenheit laut formulieren. Wobei die Frage ist, wer an ihrer Unzufriedenheit Schuld hat? Da kam mir die Frage, was die dazu überhaupt sagen können!?

Dann die Argumente und vor allem Formulierungen: Da werden Worte wie "amputiert" gegenüber "unversehrt" gebraucht. Und wie schon hier geschrieben, die Zahlen: Millionen Nervenenden, ... der reinste Horror. Wer von den Beschnittenen vermisst irgendwelche Nervenenden? Ich nicht.

Ich sehe es auch so: Die aussagekräftigsten Hinweise bekommt man von Betroffenen, also beschnittenen Männern. Und wenn man dann achtsam liest, die polemischen Beiträge herausfiltert, bekommt man langsam ein runderes Bild.

Warum die Meinungen auseinandergehen? Weil es eben Meinungen sind. Fakten sind bei den Auseinandersetzungen meist nur im Hintergrund. Und Fakten werden Gegner nicht überzeugen. Darum streite ich nicht darüber, sondern genieße mein Beschnittensein und empfehle es jedem. Smiley

PS: Wir sollten aber auch vermeiden, herabsetzende Formulierungen für Unbeschnittene zu gebrauchen. Kommt hier im Forum selten vor, aber bei all der Euphorie könnte man als Unbeschnittener vielleicht den Eindruck bekommen.
Tahini
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Registriert: 01.06.2014
Level: Foren-Semiprofi
Datum: 05.01.2018
Uhrzeit: 08:25 Uhr
ID: 2455
Beiträge: 148
Gut formuliert. Und ich setze mal in Deinem Sinne noch eins drauf:

Es ist ja auch noch ganz die Frage, WESSEN Meinungen auseinandergehen. Dass ein paar tausend Internet User was schreiben, heisst ja noch lange nicht, dass deren Aussagen von Wissenschaft, Forschung, und Medizin auch so geteilt werden oder gar in offiziellen Stellungnahmen oder Positionen resultieren. Ganz im Gegenteil.

Und da ist es fuer mich keine Frage, auf wessen Meinung ich Wert lege - "Ricky_J24" aus Kansas, oder die WHO.
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