Maillard
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Registriert:
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11.12.2021
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Level:
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Foren-Fortgeschritten
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Datum:
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12.01.2023
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Uhrzeit:
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10:35 Uhr
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ID:
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8966
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Beiträge: |
39
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Hallo @Julia_81,
dass die Natur die Hoden überhaupt außerhalb des Rumpfes gelegt hat, wo sie ja viel verletzungsgefährdeter sind als im Rumpf, hat einen wichtigen Grund: sie dürfen nicht zu warm werden. Sonst gehen die Keimzellen kaputt und die Spermien werden unfruchtbar. 37 Grad wie innerhalb des Körpers wären dauerhaft schon zu viel.
Deshalb ist das ganze Gewebe dort sehr flexibel, auch die Haut. Auf diese Weise werden bei unterschiedlichen Temperaturen durch Entspannen und Zusammenziehen die Hoden bei optimaler Temperatur gelagert. Es ist also wichtig, dass die Hoden irgendwie „baumeln“ können.
Durch die enorme Flexibilität der Hodensack-Haut kann diese nach Beschneidung auch „fehlende“ Schafthaut am Penis ein Stück weit ersetzen. Aber natürlich in Grenzen: wenn nur noch so wenig Haut übrig ist, dass die Hoden auch im schlaffen Zustand immer an den Körper gezogen werden, wird die wichtige Temperaturregelung unterbunden.
Wenn Hoden aus anderen Gründen dauerhaft zu körpernah lagern („Hodenhochstand“), ist das ein OP-Grund, um Unfruchtbarkeit und Hodenkrebs zu vermeiden.
Bei aller Begeisterung für straffe Beschneidungsergebnisse sollte also die Gesundheit der Hoden nicht riskiert werden, denn sie brauchen ihren Platz. Ob Urologen oder Kinderärzte tatsächlich so straff beschneiden, kann ich mir nicht vorstellen.
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